«Ich habe neu realisiert, wie viel wert ich bin». Das ist die Aussage einer Oberstufenschülerin in Seon. 

Im letzten Monat waren wir für einen Tag in der Schule Seon. Im Rahmen einer Projektwoche führten wir mit den Jugendlichen unser Präventionsprogramm durch. Als Grundlage sprachen wir über die Definition, Formen und Hintergründe von Menschenhandel. Anschliessend lasen wir aus dem Buch «Piff, Paff, Puff. Prostitution in der Schweiz» Geschichten von Frauen, die sich kürzer oder länger in der Schweiz prostitutiert haben. Die Ausschnitte aus deren Leben bewegten und gaben einen Einblick in die Welt des Rotlichtmilieus. Wir diskutierten über Freiwilligkeit und Zwang in der Prostitution und wie die Definition je nach Situation anders klingt.

Am Nachmittag beschäftigen wir uns dann mit dem Thema «Mein Körper gehört mir» und darüber, wie wir Grenzen setzen können. Jeder Mensch ist wertvoll und seine Grenzen sollen respektiert werden. Zum Abschluss sprachen wir über gesunde Beziehungen und insbesondere über die «Loverboy» Methode. 

Warum diese Themen? Warum sprechen wir über Grenzen setzen und Beziehungen? Ganz einfach: Es steht alles in Zusammenhang mit Menschenhandel. Wenn wir ganzheitlich präventiv arbeiten wollen, ist es wichtig, Menschenhandel nicht isoliert zu betrachten, sondern immer zu sehen, welche Themen dazugehören. 

Christina Jeremić, Brandleiterin Lona Project

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