Mina (Name geändert) ist Roma, Mutter von fünf Kindern und alleinerziehend. Der Kindsvater hat ein Alkoholproblem. Um ihre Kinder zu schützen, hat Mina sich nach mehreren Vorfällen getrennt. Erst konnten Mina und die Kinder bei ihrer Mutter – in einer Sozialwohnung für Romas – wohnen. Als eine kleine Wohnung in der Siedlung frei wurde, zog Mina mit den Kindern ein, jedoch ohne offizielle Bestätigung der Sozialbehörde. Nach zwei Jahren fand die Behörde das heraus und wies die Familie aus der Wohnung. Als Roma mit fünf Kindern und ohne Einkommen, ist es schwierig eine Wohnung zu finden. Hinzu kommt, dass zwei ihrer Kinder an Epilepsie leiden. Nach Möglichkeit arbeitet Mina ein paar Stunden in einer Fabrik. Ihre neunjährige Tochter kümmert sich in dieser Zeit um die jüngeren Geschwister. Unsere Partner vor Ort begleiten – im Rahmen des Mentoring-Projekts – Mina und die Kinder. Sie besprechen mit ihr die Situation und Möglichkeiten, die Minas Situation verbessern. Aktuell setzen unsere Partner alles daran, dass Mina und die Kinder ein neues Zuhause finden.

Prävention etwas anders
Auf unserem letzten Einsatz in Serbien haben wir alleinerziehende Frauen Zuhause besucht. Dabei waren wir von der Not vieler Familien betroffen. Sie leben ungeschützt am Rand der Gesellschaft. Sie bekommen keine Alimente und oft auch keine staatliche Unterstützung. Die Frauen sind gefährdet, sich wegen ihrer finanziellen Not zu prostituieren. Nicht weil sie es wollen, sondern weil sie keinen anderen Ausweg sehen. Gemeinsam mit der lokalen Organisation Centar Za Bebe in Serbien, haben wir deshalb ein Mentoring-Konzept entwickelt. Frauen werden eng begleitet und gemeinsam Ziele entwickelt, um langfristig ein stabiles Leben aufzubauen. Frauen in Not erhalten vorübergehend finanzielle Unterstützung. Zurzeit begleitet Centar Za Bebe Mina. Wir unterstützen Centar Za Bebe mit Fachexpertise und Finanzen. Wenn diese Art von Prävention nachhaltige Wirkung zeigt, würden wir gerne weitere Frauen unterstützen und begleiten.

Christina Wüthrich, Leiterin Lona Project